WLV-Ehrenpräsident Fred Eberle feiert 80. Geburtstag
Als Vizepräsident Bildung und Wissenschaft des DLV sowie als Kinder- und Zukunftsbeauftragter hat er entscheidende Impulse gesetzt, ehe er sich im November 2017 aus dem DLV-Präsidium verabschiedete. Im WLV verantwortete er seit 1988 als Lehrwart den Bereich Bildung im Präsidium, seit 1993 fungierte er als Vizepräsident bevor er vom Verbandstag des WLV 2018 zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Am heutigen Freitag feiert Fred Eberle nun seinen 80. Geburtstag.
Trotz seiner Funktionärslaufbahn hörte Fred Eberle nie auf, Trainer zu sein. Zu seinen prominentesten Schützlingen zählte die Zehnkampf-Legende Sigi Wentz. Ihn betreute er insgesamt 14 Jahre und mit ihm holte er Olympia-Bronze (1984), WM-Silber und Bronze (1983/1987) sowie EM-Bronze (1986).
Darüber hinaus ist Fred Eberle ein leidenschaftlicher Musiker mit einem Faible für die Klarinette sowie eng mit der Chormusik verbunden. DLV-Ehrenpräsident Dr. Clemens Prokop bezeichnetet Eberle zu seinem 75. Geburtstag einmal als „Gesamtkunstwerk der deutschen Leichtathletik. Er war das pädagogische Gewissen“.
Als Lehrer, Trainer und Dozent zeigte Fred Eberle, dass er ein unermüdlicher Kämpfer für die Sportart Leichtathletik ist. Dabei zählte zu seinen Lieblingsdisziplinen der Hammerwurf, wo er bei der TS Schwäbisch Gmünd einst den Titel als württembergischer Juniorenmeister holte.
Fred Eberle war immer ein klarer Verfechter einer dualen Ausbildung von Sport und Beruf. “Leistungssport verlangt nicht nur physische Komponenten, sondern auch geistige Fähigkeiten“, sagt Eberle und folgert daraus: „Der Leistungssport ist auch eine besondere pädagogische Aufgabe.“
Gerade darin liegt für Eberle die Verbindung zur (neuen) Kinderleichtathletik, um die er sich 25 Jahre verdient gemacht hat. Ausgehend vom Ludwigsburger Kongress „Leichtathletik in Schule und Verein auf dem Prüfstand“ 1990, bei dem er mit dem ehemaligen DDR-Wissenschaftler Dr. Wolfgang Lohmann pädagogische Aspekte der Leichtathletik unter die Lupe nahm, entwickelte Eberle mit Weggefährten wie Günter Frey (Tübingen), Wolfgang Schiele (Ellwangen), David Deister (Darmstadt), Dominic Ullrich (Hattersheim), Wolfgang Killing (Mainz) und Jutta Bryxi (Schwäbisch Gmünd) eine Neukonzeption der Kinderleichtathletik.
„Die Leichtathletik für Kinder und Schüler darf keine reduzierte Erwachsenen-Leichtathletik sein“, war Eberles klare Forderung. Im Team erarbeitete er eine kindgerechte Leichtathletik, zu deren Grundgedanken die altersgemäße, herausfordernde Leichtathletik unter Berücksichtigung des Teamgedankens zählen. Die Umsetzung der Ideen erfolgte in Projekten wie DLV-Bewegungscamps, öffentlichkeitswirksamen Aktionstagen „Leichtathletik in Aktion“ in Städten und Stadien sowie in umfassenden Handreichungen und Lehrplänen („Leichtathletik in der Schule“) für die Praxis.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Lehrwart für die Trainer- und Übungsleiter-Ausbildung in Württemberg zuständig, initiierte Fred Eberle 1972 den bis heute legendären Nikolauslehrgang für Trainer und Übungsleiter in Schwäbisch Gmünd Anfang Dezember. Hier haben sich im Lauf der Jahrzehnte Größen der Leichtathletik in den Dienst der Lehre und Ausbildung gestellt: Deutsche Sportidole wie die Olympiasieger Ulrike Meyfarth, Klaus Wolfermann, Christian Schenk, Willi Holdorf, Jürgen Schult und selbst der legendäre Kipchoge Keno aus Kenia waren schon in Gmünd.
Ausgezeichnet hat ihn auf seinem langen Weg in der Leichtathletik immer, dass er in all den Jahren seines Wirkens ein Teamplayer geblieben ist. Der Württembergische Leichtathletik-Verband mit Präsident Dieter Schneider, der Deutsche Leichtathletik-Verband mit Präsident Jürgen Kessing und dem Vorstandsvorsitzenden Idriss Gonschinska an der Spitze sowie alle 20 Landesverbände gratulieren Fred Eberle von Herzen zu seinem 80. Geburtstag. Ad multos Annos.