U18-Vergleich: Topleistungen im Donaustadion

  22.05.2021    WLV Top-News WLV Jugend BLV BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik Leistungssport
Fünf neue deutsche Jahresbestleistungen und eine Unmenge persönlicher Bestmarken bot der U18-Vergleichskampf am Pfingstsamstag im Ulmer Donaustadion.

Dass die Auswahl des Gastgebers mit einem starken Schlussspurt das Prestige-Duell mit Bayern noch knapp mit 77 zu 75 Punkten für sich entschieden und den Siegerpokal in die Höhe recken durfte, war dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Da fiel bei Athleten und Betreuern, aber auch beim Organisationsteam die Anspannung ab, die die erste komplette Stadionveranstaltung seit einem dreiviertel Jahr erzeugt hatte. Testpflicht und Sicherheitsdienst vor, Maskenpflicht im Stadion – alles wurde sauber eingehalten, und dennoch war die Freude, wieder einmal an einer solchen Veranstaltung mitwirken zu dürfen, von Athleten über Kampfrichter bis hin zum Sicherheitsdienst spürbar.

Das Wetterglück war dann im Donaustadion auch mit den Tüchtigen: Während es tags zuvor und danach ausgiebig regnete, blieb der Samstag trocken und bot den Jugendlichen aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen mit Rückenwind auf der Zielgerade optimale Bedingungen, die fast die Hälfte der Teilnehmer zu neuen persönlichen Bestleistungen zu nutzen wusste. Lediglich die teils starken Böen verbliesen die eine oder andere Bestleistung im Stadionrund.

Besonders imponierten Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) und Johanna Göring (SV Kornwestheim) mit Leistungen oberhalb der  U20-WM-Norm. Sistermann steigerte ihre Bestleistung im Stabhochsprung um unfassbare 25 Zentimeter von 3,82 auf 4,07 Meter. Göring bestätigte ihre 1,85 Meter im Hochsprung aus der Vorwoche mit einem Sprung über 1,84 Meter. Weitere deutsche Jahresbestleistungen erreichten Heiko Gussmann mit 10,87 Sekunden über 100 Meter und Maximilian Köhler (beide LG Region Karlsruhe) mit 53,50 Sekunden über 400 Meter Hürden, Lotta Mage (LAV Tübingen) mit 61,06 Sekunden über 400 Meter Hürden sowie die Augsburgerin Laura Val, die den Speer auf 48,07 Meter warf.

Dass die Baden-Württemberger bei 32 von 72 Starts persönliche Bestleistungen erreichten, bestätigte die Bedeutung dieses Ländervergleichs, den die Macher in den eher noch „dunklen Inzidenz-Zeiten“ vor Ostern erdachten, als klar wurde, dass der traditionelle Brixen-Länderkampf erneut nicht würde stattfinden können. Vor allem die Horizontalsprunggruppe nutzte mit neun persönlichen Bestleistungen bei zwölf Starts die guten Bedingungen in Ulm. Drei Siebenmeter-Sprünge bei den Jungs, zwei Sechsmeter-Sprünge bei den Mädchen zeugen davon.

Parallelen zeigten sich zum letzten Vergleichskampf in Brixen 2019, mit dessen Siegertruppe die aktuelle Mannschaft trotz vereinzelter Ausfälle gut hätte mithalten können. Ohne Starter beim Gehen und nach einem Salto nullo beim Stabhochsprung ging man erst einmal mit ordentlichem Rückstand auf die Bayern ins Rennen, der erst mit einem starken Schluss-Spurt noch wettgemacht werden konnte. Die Jubelschreie bei der Verkündung des Mannschaftssiegers zeugten davon, wie sehr das Team-Gefühl lange gefehlt hat und wie gut es tragen kann.

Herzlichen Dank an die Stadt Ulm, die diese Veranstaltung frühzeitig genehmigt hat und sich in Person von Bürgermeisterin Iris Mann im Stadion davon überzeugen konnte, dass das Vertrauen in Verband und Verein gerechtfertigt war. Ebenso herzlichen Dank an alle Verantwortlichen und Helfer im Verband, dem Leichtathletik-Kreis und dem SSV Ulm 1846, die auf die Anfrage in Windeseile reagiert, ihre Bereitschaft signalisiert und letztlich diese tolle Veranstaltung durchgeführt haben.

Die U18 der Leichtathletik Baden-Württemberg dankt mit starken Leistungen und ist bereit für weitere Großtaten im Laufe der Saison!

Die Disziplinsieger aus Baden-Württemberg:

100 Meter: Heiko Gussmann (LG Region Karlsruhe) 10,87 Sekunden
200 Meter: Noah Ruedel (Unterländer LG) 22,29 Sekunden
800 Meter: Finn Wollschläger (MTG Mannheim) 1:58,03 Minuten
110 Meter Hürden: Philipp Schwarzwälder (LG Region Karlsruhe) 14,01 Sekunden
400 Meter Hürden: Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) 53,50 Sekunden
4 x 100 Meter: Matteo Redinger-Heiko Gussmann-Justin Woit-Noah Ruedel 41,97 Sekunden
Weitsprung: Noah Fischer (TV Herbolzheim) 7,10 
                    (Moritz Eisold (LG Filder) 7,14 Meter/ aW)
Dreisprung: Finn Rieber (MTG Mannheim) 13,42 Meter
Speer: Nick Thumm (LAV Stadtwerke Tübingen) 66,15 Meter

800 Meter: Noah André (Stuttgarter Kickers) 2:11,05 Minuten
1.500 Meter: Bianca Böhnke (VfL Waiblingen) 4:39,27 Minuten
100 Meter Hürden: Marisa Jurtz (LC Überlingen) 14,07 Sekunden
400 Meter Hürden: Lotta Mage (LAV Stadtwerke Tübingen) 61,06 Sekunden
2.000 Meter Hindernis: Luise Eisenmann (VfL Sindelfingen) 7:04,38 Minuten
Hochsprung: Johanna Göring (SV Kornwestheim) 1,84 Meter
Weitsprung: Laura Müller (Unterländer LG) 6,04 Meter
Kugelstoßen: Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) 15,00 Meter

>> Die Ergebnisse des U18-Länderkampfes in Ulm

 

BWLA